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Die Ausstellung der Votivbilder (Ex Voto) im Heiligtum der Madonna del Sasso bietet einen eindrücklichen und berührenden Einblick in die Volksfrömmigkeit und den Glauben an das Wunderbare im Alltag. Die meisten dieser Gemälde zeigen eine klare Zweiteilung zwischen himmlischer und irdischer Sphäre: oben erscheint das Bild der verehrten Madonna del Sasso, unten wird die irdische Szene dargestellt – die Notlage, Gefahr oder Krankheit, die zum Gelübde führte oder für die eine empfangene Gnade dankbar anerkannt wird.

Häufig tragen die Werke die Inschrift G.R. (Gnade erhalten), ein deutliches Zeichen der Dankbarkeit für eine als wundersam empfundene Fügung. Manche Votivbilder nennen den Namen des Bittstellers oder der geheilten Person sowie das Datum des Ereignisses, andere bleiben anonym, sprechen aber dennoch eine kraftvolle Sprache. Unter den vertretenen Künstlern ist Giovanni Antonio Vanoni aus dem Maggiatal besonders hervorzuheben, von dem die meisten Bilder stammen. Auch Francesco Vincenzo Ciseri ist mit Werken vertreten, etwa mit einem Gemälde aus dem Jahr 1879, das die Heilung eines kranken Kindes zeigt.

Ein zentrales Thema vieler Ex Voto ist die Krankheit, insbesondere bei Kindern, die oft der Auslöser für ein Gebet oder Gelübde ist. Die dargestellten Szenen bezeugen die empfangene Gnade durch die Fürsprache der Heiligen Jungfrau Maria in Momenten tiefster Not.

Diese Sammlung von Votivbildern ist ein bedeutendes historisches, spirituelles und künstlerisches Zeugnis. Sie vermittelt dem heutigen Betrachter auf eindrucksvolle Weise die Hoffnungen, Ängste und den Glauben früherer Generationen – ein stiller Dialog zwischen Himmel und Erde.

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